Sicherheit. Ein sicheres Konto, eine sichere Umgebung, eine sichere Grundlage, eine sichere Zukunft – Menschen streben nach Sicherheit. Wir achten darauf, dass wir auf sicherem Boden stehen, damit wir voller Zuversicht losmarschieren können. Vor allem in einem Land wie Deutschland, hier ist die Sicherheit ganz groß geschrieben. Überall finden wir Verträge, Gesetze, Versicherungen, genügend Arbeitsplätze, die uns Sicherheit gewähren. Ein Versprechen, dass uns fest umschlingt und den Deutschen auch sehr gut gelingt. Denn sie sind bekannt für ihr sicheres Land. Und ich finde es ziemlich gut! Ich möchte mein zukünftiges Kind natürlich auch Sicherheit versprechen können, aber manchmal ist Sicherheit nicht so gut. Manchmal klammern wir uns zu sehr an Sicherheit fest, sodass wir verzweifeln, sobald sie weg ist.
Als wäre das Herz rausgerissen wurden, eine Welt zerbricht und das nur, weil die Sicherheit erlischt. Natürlich definiert jeder die Sicherheit anders für sich. Und es ist auch nicht falsch sich sicher fühlen zu wollen, doch mich schränkt es im Glauben ziemlich ein. Ich habe nämlich eben nicht alles in meinem Leben im Griff wie vielleicht andere, mein Konto sieht nicht immer so rosig aus – die eine Klausur nicht bestanden, schieben ist die einzige Möglichkeit, dann sind da noch die Wahlkurse, bedeutet: Bachelor ist noch weit entfernt, und nun? Hast du gewusst, dass Sicherheit das Gegenteil von Glaube ist? Denn, wenn alles super wäre und wir uns sicher fühlen würden, dann ist kein Platz mehr für Gott. Unser Glaube wäre nicht nötig, da wir ja alles im Griff haben.
In den letzten Wochen bin ich eine Menge von Herausforderungen begegnet, die neue Gewohnheiten von mir forderten. Doch egal was ich versuchte, es geling mir nicht diese neuen Ansäte anzuwenden in meinem Alltag. Und plötzlich war alles nicht mehr so sicher und klar. Ich war durcheinander und konnte mich einfach nicht entscheiden. Unbedingt und sofort sollten diese Gewohnheiten erlernt werden, Klarheit entstehen und eine Antwort vorhanden sein – aber sie war es dann doch nicht. Und die Sicherheit? Ich fand sie nicht, aber eins bemerkte ich: Gott. Und vor allem meine Sichtweise auf mein Glauben. Glaube basiert nicht auf Gefühlen, auf das erfüllende Erlebnis, welches wehend während dem Lobpreis an uns vorbeizieht oder die Freude eine Predigt zu hören, die haargenau zur Situation passt.
„Der Glaube ist der tragende Grund für das, was man hofft: Im Vertrauen zeigt sich jetzt schon, was man noch nicht sieht.“
Ein starker Vers, oder? Menschen wollen meist etwas Greifbares, wir wollen verstehen, wieso, weshalb, warum bestimme Dinge passieren und möglichst schnell eine Lösung finden. Aber so handelt der liebe Gott nicht. Dieser Ort in dir und mir, der sehr düster ist: voll von Fehler, Schwäche, schlechte Gewohnheiten, Trauer oder Wut – genau dort möchte der Glaube hinein. Genau da, wo du nicht weiter weißt, die Sicherheit dem Abgrund neigt und deine Kräfte schwinden – Glaube möchte sich hier mit dir zusammen verbinden – durch die Wellen der struggles im Leben hindurch. Deinen Durst in der heißen, trockenen Wüste stillen, mit dir starke Stürme überleben und unüberwindbare Felsen besteigen. Der Glaube ist meine Antriebskraft! Egal wie ich mich fühle, wie meine Umstände aussehen, ich möchte immer meinen Glauben wählen.
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