Die Nase läuft, mir ist warm ,aber irgendwie doch kalt. Bin ich etwa erkältet? Nein, Kopfschmerzen habe ich nicht und gut geht es mir schon. Nun Tränen die Augen und es fängt an zu jucken: Oh nein, ist es das wirklich? Schnell zum Allgemeinarzt. Na toll, einen Allergietest kann ich nur beim Hautarzt machen. Ok, anrufen. Da wird es doch bestimmt in nahbarer Zeit ein Termin geben. Die Dame am Telefon fragt: „Sind sie Neukundin?“. Nach dieser Antwort wusste ich schon, eigentlich kann das Gespräch jetzt beendet werden. Und ich hatte Recht, denn Neukunden werden erst im Juli dort aufgenommen. Manchmal frage ich mich, ob Ärzte wirklich wissen was sie da tun? Ob sie sich als Retter der Not sehen – manchmal denke ich das nämlich nicht. Wie kann man bei einem akuten Notfall nicht helfen können. Na gut, ein Notfall ist es nicht – aber Allergie hatte ich noch nicht. Wie damit umgehen? Diese Frage stelle ich mir bei so einigen Bereichen in meinem Leben im Moment, so vieles, was dringend eine Veränderung braucht. Kennt ihr das? Damit meine ich nicht, dass ich einfach aus reiner Neugier und Interesse etwas verändern möchte sondern, weil es dringend nötig ist. Alles beginnt zu veralten und zu zerbröseln. So, als ob ich von lauter Dornen angegriffen werde und die Rosen längst verwelkt sind. Aber ich kann mich nicht in 10 teilen – was tun?
Zeit, Geduld und Pflege: eine Blüte geht auf
Das vieles im Leben Zeit braucht bis ein Erfolg zu sehen ist, habe ich schon verstanden. Das sehe ich jeden Tag aufs Neue: in meinem Instagramfeed, wenn die Philosophen erwachen und uns Menschen das Leben erleichtern wollen. Ich finds super, ich meine ich tue das auch. Aber aktuell erweckt es in mir eher eine Art Druck: „Jetzt! Du musst alles in den Griff bekommen – aber achte darauf, es braucht Zeit, also überlaste dich nicht. Aber tue auch nicht nichts, sondern greife nach deinen Träumen und vernachlässige sie nicht.“ Diese Last ist schwer, ich meine ich würde liebend gerne meine Gedanken weiterhin regelmäßig mit euch teilen. Doch die Umstände sind lauter, sie verlangen nach meiner Aufmerksamkeit und Dringlichkeit sie zu verarzten. Und ich frage mich: Wie nach meinen Träumen greifen, wenn die Norm der Dringlichkeit mich verfolgt, mich einholt? Es heißt, dass das Leben zu kurz sei, und der Mensch jetzt handeln solle. Doch ich bin für warten und herausfordern. Für experimentieren und Fehler machen. Für scheitern und anders sein.
Ich möchte warten bis mich mein Traum wieder begrüßt, ich mit voller Energie die Reise wieder aufnehmen kann. Meine Allergie muss behandelt werden, einen neuen Hautarzt suche ich mir definitiv und vielleicht ist das der erste Schritt in die richtige Richtung. Die Dringlichkeiten in den Vordergrund zu setzen und Prioritäten in Einzelteile zu zerhacken. Für mich ist es ein Lebensprozess, denn Perfektionismus steht mir ins Gesicht geschrieben. Aber, wenn dieser Durst erst Mal gestillt ist, geht es ans nächste Projekt – MEIN TRAUM.
Auch der längere Weg bringt dich ans Ziel
In dieser aktuellen Situation habe ich gelernt, dass der längere Weg auch richtig sein kann. In meinen Fingern brennt es förmlich und mir sprudeln eine Menge an Ideen in meinem Kopf, doch auf mich warten ganz viele Erledigungen, die dringlich gemacht werden müssen. Und genauso spielt das Leben, es bereitet dich auf härtere Zeiten vor und hilft dir die Prioritäten richtig zu setzen. Die Frage ist nur, nimmst du das Angebot an? Oder wählst du eher den bequemlicheren Weg? Du entscheidest.
Ich kümmere mich schwersten Herzens weiterhin um meine Dringlichkeiten. Doch auch wird mir nach und nach bewusst, dass mit neuer Energie und Disziplin neue und wertvolle Kraft für andere Wünsche, Erledigungen und Ideen entsteht.
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