Damals zu jener Zeit. Ein Klingeln ertönt, ich schau aus dem Fenster und sehe sie da stehen: meine Spielfreundin. Voller Freude und Neugier lief ich die Treppen herunter. Den Boden mit Kreide bemalen? Viereckige Gemälde, die uns den Weg zum spielen bahnen? Ticken, Klatschen – oder mit bunten Gummibändern eine verknüpfte Welt erstellen? Die frische Luft genießen und mit neuen Spielen kreativ werden: Damals. Zu jener Zeit, als die Verbindung zum Internet außerhalb von Zuhause ein Wunder darstellte. Zu jener Zeit, als der einzige Weg, um online zu sein der Computer zuhause war. MSN, das geliebte Chat-Tool, waren doch die Zeiten draußen, ob Frühling, Winter oder Sommer mit den Spielfreunden die Besten.
Damals. Zu jener Zeit, als das Haustelefon permanent benutzt worden ist. Stundenlang telefonieren und bin ich nicht zuhaus – erreichen konntest du mich dann nicht. Zumindest nicht die ganze Zeit – denn es lief wenig mit Geschwindigkeit.
Damals. Zu jener Zeit sah ich Menschen in der Bahn mich förmlich anstarren. Mein Blick genießte jedes einzelne Wort meines Buches. Während es heute die Handys sind, die unsere Aufmerksamkeit gewinnen. Ein Blick mit einem Fremden in der Bahn wird unangenehm – das Handy, der Retter in Not: schon wird er gezückt, wird der Gemütszustand damit beglückt. Und da steht sie wieder meine Spielfreundin: das Treffen wird per Whatsapp abgemacht, im Café sind die meisten Witze über die sie lacht auf ihrem Handy. Und wir sprechen über alte Zeiten, eine kurze Stille ertönt und ich beobachte wie ihre Hände Richtung Handy gleiten. „Ich muss diese Nachricht kurz beantworten, bin gleich da.“ Scrollen, schreiben – fern von nahbar. Ein Erinnerungsfoto wird gemacht und sofort auf Instagram als Story angebracht – die Zeit ist um, so schnell denke ich. Aber ein Erinnerungsfoto, den habe ich.
Dennoch…
Damals. Zu jener Zeit – ich vermisse dich, meine Spielfreundin, diese Zeit – doch sie, die Welt sie verändert sich weiter mit der Geschwindigkeit.
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