“N-Wort stoppen!” Eine Woche ist es her – hunderte von Menschen, ich inklusive, gingen auf die Straße, um für die Verbietung des N-Wortes zu demonstrieren. Grund hierfür war das Urteil des Landesverfassungsgericht Mecklenburg-Vorpommern. Dieser entschied, dass das N-Wort nach heutigem Sprachgebrauch zwar in der Regel als abwertend verstanden werde – ob er aber tatsächlich so gemeint sei, könne nur aus dem Zusammenhang heraus beurteilt werden. Daraufhin startete die Aktivistin Charlotte Nzimiro aus Hamburg eine Petition für die Verbietung des N-Wortes. Denn dieses Wort ist egal in welchem Zusammenhang immer abwertend und rassistisch. Es stellt nämlich Entmenschlichung und Diskriminierung dar!
Auch ich habe die Demonstration miterlebt und bin entsetzt darüber, dass noch im Jahre 2020 Rassismus ein Thema ist. Menschen sterben aufgrund ihrer Nationalität, weil sie in den Augen einiger Menschen anders aussehen. Aber ich frage mich, wieso gibt es überhaupt dieses eine Schönheitsbild? Wieso bin ich fremd, obwohl ich hier aufgewachsen bin? Und wer entscheidet über Schönheit und Heimat? Fragen an Fragen, die sich mit jedem Jahr häufen. Was soll ich meinen Kindern später über Rassismus erzählen? Wird es ihnen später noch schlimmer ergehen?
Es macht mich traurig, dass ich mir diese Fragen überhaupt stellen muss. Doch ich begreife immer mehr, dass die Antwort auf diese Geschehnisse neben das Erklären von Rassismus, auch eine bewusste Kampfhaltung sein muss. Damit meine ich für seine Rechte einstehen, klar und deutlich ein Statement setzen – Stimmen erheben und nicht aufgeben.
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