Licht aus. Sie schaut sich um und sieht eine Welt, welche Kulturen völlig über den Kopf stellt. Eine Welt, welche Vorurteile und eigene Überzeugungen über die Wirklichkeit von Kulturen wählt. Ich schaue mich um und sehe wie meine Hautfarbe seid meiner Geburt im Schatten der Gesellschaft liegt – anders, nicht wie wir, nicht so schön – Begriffe, Aussagen, Meinungen – sie hören nicht auf und so nimmt das „schlechte Bild“ des schwarzen Mädchens ihren Lauf.
Schwarz. Dunkelhäutig oder soll ich es eher farbig nennen? Die meisten von euch werden diese Bezeichnungen bestimmt kennen. Das ist meine Hautfarbe, sie wird mit der Dunkelheit assoziiert. Faszinierend ist, wie sie trotz des Überstehens der Sklaverei dennoch an Wert verliert. Heutzutage habe ich das Gefühl, dass die Stimme dieser Welt unsere Identität bestimmt – die wahre Schönheit und Bedeutung auf die Frage wer ich bin, wegnimmt. Identität. Wo fühle ich mich zuhause, wo gehöre ich hin? Diese Fragen können das kleine Mädchen plagen, welches vor einigen Minuten aufgrund ihrer Haare gemobbt wird. Gestoppt wird mitzuspielen, weil sie nicht dazugehört – anders ist, unveränderlich – nicht verständlich, einfach dunkelhäutig. Nicht gebräuchlich, wertlos – was passiert hier bloß? Respekt und Akzeptanz ist hier weit entfernt und so wird der Weg zur Selbstliebe erschwert.
Ich denke, dass jeder das Recht hat seine eigene Meinung zu bilden. Seine individuellen Bilder von Menschen, Kulturen und Länder beliebig zu kreieren und zu ändern. Wir alle haben unsere Vorstellungen von bestimmten Kulturen und dies strahlen wir auch aus, geben uns als sogenannte „Forscher“ und „Wissenschaftler“ aus, die viel über das Land eines anderen wissen, manchmal auch ohne sich zu fragen: „Stimmt das denn auch?“ Ohne sich genau zu informieren, zu erkunden und schon sind die wahren Fakten verschwunden.
Licht aus. Sie versteckt sich hinter zahlreichen Cremes, dieses weiße Gemisch, welches all ihre Bedenken erlischt. Jeden Monat einmal hat Mama gesagt, und sie versprach, dass meine Haare dadurch gepflegter sind. Ein bewegtes Bild entwickelt sich – kein Bild der Einsamkeit mehr sondern des Dazugehörens, Glatte Haare das ist der Trend, weil sie nun jeder als „das schöne schwarze Mädchen kennt“. Mit 14 fing alles an – jahrelang ein Kampf mit ihren Haaren, ein Kampf mit dem Bild, von dem ihr die Gesellschaft täglich erzählt und dieses Bild ständig vor ihren Augen auswählt: Anders, nicht wie wir, nicht so schön – Begriffe Aussagen, Meinungen – sie hören nicht auf und so nimmt das „schlechte Bild“ des schwarzen Mädchens ihren Lauf.
Jeden Tag eine neue Schicht, eine neue Sicht auf das Leben – wann hört das auf, dieser ständige missbrauch ihrer Identität – sie versteht die Welt nicht und ihr scheinbares Verständnis von Kultur. Sie will doch nur akzeptiert werden, so wie sie ist – das kleine schwarze Mädchen, welches im Schatten der Gesellschaft ist.
So war meine Sicht, doch heute weiß ich – das bin nicht ich. Ich schlüpfe heraus aus meinem Versteck, denn das große schwarze Mädchen ist ziemlich echt – Locken, glatt, braids or whatever ich selbst weiß es immer noch besser, ob meine Haare ein struggle sind oder nicht. Und nein du darfst sie nicht anfassen, denn sie sind einzigartig so wie sie sind, keine Schande, Empörtheit oder Spielzeug mit dem zu spielen ist– das ist meine Kultur, wunderschön und vielfältig. Ihre prachtvollen Farben erstrecken sich über 55 Länder hindurch. Jedes einzelne Land erzählt ihre eigene Geschichte, von Traditionen bis hin zu Stämmen und ihre Sprache, von der Schönheit der Natur bis hin zur Ernte – Afrika meine Nation, ein Teil meiner Heimat – meine Wurzeln, meine Identität.
Vertrau. Vertraue darauf, dass das was du brauchst nicht die Meinung anderer sind. Noch ihr Wissen über dich. Dich und deine Kultur, deine Identität, deine Gewohnheiten, Stärken und Schwächen – lass dir nicht den Kopf zerbrechen – denn du bist DU! Licht aus.
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