Wo bist du? In den dunklen Tälern meiner Seele, suche ich dich. Vergeblich. Ja, ich frage mich: „Wie lange noch? Was denn noch, um endlich dieses tiefe Loch füllen zu können? Schwäche umhüllt mein gesamtes Herz, verzerrt und ausgelaugt – Herr ich brauche dich, verstehst du es nicht? Verloren im Labyrinth meiner Schwäche, gefangen in den Fäden meiner Unsicherheit. Verklemmt, ja ich weiß was du jetzt denkst: Setze deine Hoffnung auf mich, vertraue mir! Aber Herr, alles was ich im Moment tue ist verlieren. Nicht vorankommen, stehen bleiben und die Schwäche ist mein Wegweiser. Die Stimmen meiner Umstände werden lauter, sie bilden eine Wand gegen die Versprechungen, die du mir gibst.
Und vor allem die Erkenntnis, dass du mich liebst! Aber es ist einfach so, als wäre die Härte meiner Herausforderungen mächtiger als meine Stärke. Herr, du sagst, dass deine Stärke in meiner Schwachheit lebt – fühlen tue ich dies nicht – Zweifel, Bedenken kleben innerlich an mir. Sprich zu mir! Hier und jetzt, aber bitte versteck dich nicht vor mir. Wo bist du? Siehst du das? Das ist die Kraft der Schwachheit. Sie lässt dich kleiner wirken, dich nicht merken, dass du neben deinen Schwächen auch noch Stärken hast, die dich ausmachen. Auch, wenn Gott keine Antwort schenkt, glaub mir er denkt dennoch an dich. Nur anders als du es erwartest.
Vielleicht hast du den ersten Schritt gewagt und zunächst innerlich eine Antwort gesucht. Deine Seele neu kennen lernen, alte Gewohnheiten unter den Teppich kehren und die Vergangenheit wegsperren. Das ist wunderbar und für deine Augen dementsprechend auch ziemlich klar. Dennoch rührt sich nichts. Lass mich dir sagen, dass Gott genau in deiner Schwachheit stark ist. Er möchte deine Schwäche benutzen, um Gutes und Neues daraus zu schaffen. Dich aufmerksam auf ihn zu machen, das ist sein Anliegen – schau hin – auf die Möglichkeiten, die mit deiner Schwäche einhergehen. Wohl wahr, es ist ein verwirrender Ort, doch genau dort möchte Gott seine Größe beweisen.
Seine Gnade ist genug, sie tut gut, denn sie lässt dich die Dinge erinnern, die Gott für dich bereits getan hat! Schau wo du jetzt in deinem Leben bist. Nicht mehr dort, wo du vor einigen Jahren warst. Du bist vorangekommen, und ich bin mir sicher, dass du so einige Hürden überstanden hast. Ich verspreche dir, diese Hürde überkommst du auch! Seine Gnade ist genug! Schwächen sind nervig, doch sie gehören zur Identität. Und ich meine zu wissen, dass Gott aus diesen Schwächen und vor allem trotz Hindernisse, einen Plan für unser Leben ausgearbeitet hat, ist doch super, oder?
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