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Mindsetpassion

Danke May Ayim

15. November 2019

May Ayim – Dichterin, Pädagogin und Aktivistin der afrodeutschen Bewegung.

Danke May! Für jene Zeit, in der du gekämpft hast, dich von Rassismus nicht runter hast machen lasst, sondern immer wieder aufstandst!

May, du hast eine Beschreibung gesucht, die den Zwiespalt deiner Identität wiederspiegelt. Gekämpft, gesucht, vergeblich – doch für immer eine Inspiration.

May, schwarz, farbig, POC und alle andere Fremdbezeichnungen stammen von der Gesellschaft, die uns nicht kennen. Und ich frage mich, warum muss ich mich auch so benennen? Die ewige Debatte, um die falsche Bezeichnung von Menschen mit afrikanischer Herkunft – der Hass, welcher sich entwickelt und Menschen immer wieder entzweit. Natürlich spüre ich diesen auch, dennoch mache ich daraus nicht großen Gebrauch. Ich möchte nicht herausfinden, welche Bezeichnung nun die richtige ist, sondern mich eher darauf fokussieren, was ich über mich denke.

May, ich weiß du wolltest in jener Zeit auf rassistische Strukturen aufmerksam machen, die es Menschen mit afrikanischer Herkunft schwer machen, sich anzunehmen wie sie sind. Aber, solange wir ständig darauf reagieren, desto mehr geht die eigentlich wichtige Suche, nämlich nach sich selbst, geschwind verloren.

May, ich bedanke mich für deinen Einsatz, deinen Mut. Und vor allem den ersten Stein, den du gesetzt hast, damit Menschen mit afrikanischer Herkunft weiter kämpfen können.

Unabhängig von all diesen Bezeichnungen möchte ich mich aber nicht von der zugeschriebenen Bezeichnung der Gesellschaft definieren lassen. Ob mit meinen deutschen Freunden, meiner Familie, in unterschiedlichen nationalen Institutionen – ich gestalte meine Identität wie ich sie möchte und setze meine „Labels“ wie sie mir gefallen. Mensch ist Mensch, klingt nach einem Friedensgelabber, ich weiß – doch schau dich doch um, Recht haben wollen, Hass zu versprühen, das bringt der Gesellschaft was genau? Ich denke wir alle kennen die Antwort.

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Vertrauen

7. Oktober 2019

Vertrauen.

Ich zeige dir meine Welt. Offen, ohne Fassade, jede Ecke und auch jegliche Informationen, die deine Welt wohlmöglich über den Kopf stellen. Ohne Bedenken – oder doch? Weiß ich dennoch, dass ich mich bei dir wohlfühle.

Vertrauen.

Ich wende mich dir zu – jedes Mal erneut, denn dir mein Herz zu geben ist ganz bestimmt nicht das, wovor ich scheu – ja ich vertraue dir. Eine unsichtbare Hand, die sich nach der Hand meines Herzens streckt. Gemeinsam wird die Hand geschüttelt, ein Bund geschlossen und ehe du dich versiehst, riskierst du alles – denn vertrauen hält euch zusammen.

Vertrauen.

Aber dann beginnst du zu zittern. Ein Gitter umschlingt sich um dein Herz, denn so hast du dir das nicht vorgestellt. Das Vertrauen wurde gebrochen – alle Glücksmomente in deinen Gedanken haben sich aus der Realität in dein Inneres verkrochen. Und jetzt? So einfach ist es wohl doch nicht, dieses vertrauen – eine Geschichte mit einer immer wieder neuen Sicht. Denn der Mensch ist nicht perfekt. Er ist echt – mal hat er Recht und an anderen Tagen stolpert er über so manches Gefecht. Und drum herum scheint alles zu zerbrechen – doch mitten im Leid fängt euer Bund an zu sprechen. Eine Innere Sehnsucht, die Vergebung ausspricht und Fehler auslischt.

Vertrauen.

Immer wieder neu. Immer wieder anders. Immer wieder Abenteuer.

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Besser – eine Entscheidung

30. September 2019

Besser ist eine Perspektive – man vergleicht sich und fragt sich warum ist ihr oder sein Leben besser als ich – meins? Doch zeigen wir nicht auf Instagram um jeden Preis, wie unsere schönste Seite ist?

Doch das Bessere ist subjektiv!

Sie strebt nach dem iPhone 11 – für sie ein Trendheld, doch du entscheidest dich heute deine Morgenroutine zum 20.Mal diesmal richtig durchzuziehen – der Wecker klingelt, ein kampf in deinem Gedanken beginnt, doch du wendest dich deinen Gefühlen ab und beginnst den Tag mit einer neuen Einstellung – besser oder?

Vielleicht bemerkst du auch, dass besser erstmal schlechte Phasen braucht, um zu erkennen, dass es nicht mehr geht – neue Wege, neue Gewohnheiten Doch, um besser zu werden, gibt es erst Mal schlechte Phasen.

Was ist, wenn besser nicht erfolgreicher, sondern tiefergreifend ist: Die Überwältigung von Depressionen, heute das Fahrrad statt das Auto, nein zu negativen Gefühlen oder heute mal das Vergnügen statt arbeiten bis zum umfallen

Was ist, wenn Besser nicht immer ein Gefühl, sondern eine Entscheidung ist?

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Kultur – eine facettenreiche Verständniswelt

10. August 2019

Ahmed, vielen Dank für deine Bereitschaft mit mir ein Interview zu führen.

1.Inwiefern verstehst du Kultur?

Unter Kultur verstehe ich nicht so viel, da ich es in meinem Heimatland anders erlebt habe. Es gibt Kulturen, die gut sind. Wieder auch andere Kulturen, die nicht so gut sind. Ich habe versucht mich immer an das zu halten, was gut ist. Ich mache mein eigenes Ding und lass mich nicht von Menschen beeinflussen.

2.Also das Gute in allen Dingen ist für dich Kultur. Du kommst ursprünglich aus Somalia. Wie empfindest du die Kultur dort?

In Somalia spricht man nicht oft darüber. Aber es gibt auch gute Kultur dort. Wir hatten zum Beispiel die letzten 30 Jahre keine Regierung, doch die Menschen in Somalia haben aufgrund ihrer Kultur dennoch weitergelebt. Die Kultur ist cool in Somalia: das Essen, die Musik und die traditionellen Tänze.

3. Dies bedeutet eine nicht, aber auch schöne Erfahrung mit deinem Ursprungsland. Aufgrund der Umstände bist du geflüchtet, nach Deutschland. Wie waren dort die Umstände der Flucht?

Es war eine sehr schwierige Zeit. Ich habe mich Ende September 2014 entschieden zu flüchten, weil es keine Zukunft in Somalia für mich gab. Ich habe gesehen, dass die Studenten immer noch auf der Straße waren. Es ging immer nur um Clans. Mit 16 Jahren bin ich dann weg. Die Reise war sehr lang und anstrengend. Ich bin von Somalia nach Italien gereist. Unterwegs hatte ich viele Schwierigkeiten, die ich akzeptieren musste.

Ich war in der Wüste, auf dem Luftboot und dem Schiff. Angekommen in Hamburg habe ich in Flüchtlingsunterkünften gewohnt.

4. Und nun bist die hier in Hamburg. Wie gefällt dir Hamburg, fühlst du dich hier integriert?

Hamburg gefällt mir sehr gut, es ist eine sehr schöne Stadt. Ich habe hier viel gelernt, vor allem die Möglichkeit meine Zukunft hier in Hamburg aufbauen zu können. Ich mache nämlich jetzt meine Ausbildung als Mediengestalter in Bild und Ton. Man trifft auf gute und schlechte Menschen, aber ich habe nur nette Menschen bis jetzt getroffen.

5. Was bedeutet Heimat für dich?

Heimat ist der Ort, in dem ich mich gut fühle. Heimat ist ein Ort, in dem ich Friede und Freiheit habe. Ich habe mir selbst eine Aufgabe gegeben, nämlich, dass ich meiner Kultur helfe. Ich bin nach Europa gekommen, weil ich viele Erfahrungen gemacht habe. Man kümmert sich hier um das Studieren und in Somalia macht man sich sorgen darüber welche Nahrung man zu sich nimmt. Ich fühle mich hier super, kenne alle Ecken. Ich liebe Hamburg, aber ich möchte irgendwann zurück nach Somalia.

6.Hast du Rassismus erlebt?

Ja, das habe ich erlebt aber nicht so oft. Ausländer werden nicht gut behandelt. Man merkt das sofort, wenn man nicht die Sprache gut kann. Da gab es zum Beispiel ein Fall: Ein Mann hat in der Bahn mich und meine Freunde beleidigt. Doch eins fand ich sehr gut: Die anderen Menschen in der Bahn haben sich dagegen geäußert. Es gab auch andere rassistische Erlebnisse. Aber wie gesagt, es gibt überall schlechte Menschen. Deshalb mache ich keinen großen Stress daraus.

7. Das heißt, dass Sprache Kultur formt. Aus unserem Vorgespräch weiß ich, dass du rappst. Aber nicht auf deutsch, sondern auf Somali. Wieso?

Ich rappe auf Somali, weil ich möchte, dass die Menschen aus Somalia das hören. Besonders Jugendliche aus Somalia sollen sie selbst sein, nicht irgendetwas anders. Der Inhalt meiner Texte hat viel mit Motivation zu tun, dass Menschen sie selbst bleiben. Mein Ziel mit dem rappen ist es die Politik unter anderem anzusprechen. Ich möchte etwas ändern: Entweder sterben oder etwas ändern. Ich möchte, dass die Kinder, die heranwachsen eine bessere Chance bekommen.

8. Auf Somali rappen, und hier in Deutschland die Zukunft aufbauen – das hört sich nach einem Zusammenspiel von zwei Kulturen an. Wie lebst du noch deine somalische Kultur in Hamburg neben dem Rappen?

Es gibt neue somalische Vereine. Es gibt auch eine Gruppe, die somalische traditionelle Tänze macht. Dort habe ich Jugendliche aus Somalia getroffen. Ich möchte ihnen helfen Auftritte zu bekommen. Die somalische Musik mag ich sehr. Es gibt niemanden auf der Welt, die so tanzen wie in unserer Kultur.

9.Was wünscht du dir für die Zukunft? Wo möchtest du in 10 Jahren sein?

Ich möchte erst Mal meine Ausbildung fertig machen. Irgendwann will ich zurück nach Somalia und dort etwas ändern. Ich habe mir als Aufgabe vorgenommen, die Menschen aus Somalia vor Ort zu helfen. Ich möchte das, was ich kann einsetzen.

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Zwischen Macht und Heimat: das Herkunftsspiel im Diskurs

6. August 2019

Integration, Identität und die Frage nach der wahren Heimat: Seit Jahrzehnten sind diese Themen im Diskurs unserer Gesellschaft. Diversität wird immer größer und so auch die Debatten rund um das Thema. Am 23. November 2018 kochte dieses Thema wieder auf. Dieter Bohlen hat ein kleines Mädchen mehrmals gefragt, woher sie komme. Mit diesem Gespräch hat der Juror für großen Wirbel gesorgt. Welche Gefühle kamen bei Ihnen hoch, als Sie davon hörten?

Vanessa:Ich war irritiert, dass wir die Debatte schon wieder führen. Für mich wurde zu dem Thema in den letzten Jahrzehnten schon alles gesagt. Entsprechend wenig Lust hatte ich, mich überhaupt einzumischen. Erst nachdem sich viele meiner Kollegen sehr emotional mit der Frage beschäftigt haben und mit dieser Frage an mich herangetreten sind, habe ich gemerkt: Da ist doch noch was, vielleicht sollte ich einige Dinge klarstellen.

Einen deutschen Vornamen, die eigene Herkunft verschweigen und deutschen Kindern Nachhilfe geben im Fach Deutsch: In deinem Artikel „Meine Schrottcontainerkindheit“ berichtest du über deinen Weg zur Assimilation. Wie zum Beispiel, dass du dich jahrelang beweisen musstest und Deutsch sein wolltest, warum? 

Vanessa:Was ich mir als Kind früher gewünscht habe, ist normal zu sein und dazuzugehören – wie alle anderen Kinder. Gleich viel Spaß und gleich viele Möglichkeiten haben. Ich kannte Wörter wie Rassismus und Diskriminierung noch nicht, habe aber verstanden, dass es nur einen Weg zum Ziel gab, und der war: deutsch, blond und weiß sein. Ich hörte ständig komische Fragen und Vorurteile und wollte beweisen, dass ich alles, was die Weißen können, genauso kann oder sogar besser. Die Strategie hat für mich persönlich funktioniert, andere sind damit gescheitert. Für die Zukunft wünsche ich mir deswegen, dass Kinder mit egal welcher Herkunft selbstverständlich dazugehören können und gleich viele Chancen bekommen. Anerkennung sollte an das Menschsein geknüpft sein, nicht an die Hautfarbe oder die Leistung.

Vanessa Vu, Redakteurin Zeit Online

Zurück zum #vonhier. Kritiker sagen, dass die Woher-Kommst-Du-Frage nicht rassistisch sei, sondern eher reine Neugier, die in ethnisch und kulturell diversen Gesellschaft normal sei. Wie stehen Sie dazu?

Vanessa: Mir ist es egal, wie Leute die Frage meinen und ich habe auch kein Problem mit der Frage an sich. Was ich sage, ist: Ich habe verknüpft mit dieser Frage sehr schlechte Erfahrungen gemacht, weswegen ich diese Frage als eine sehr persönliche empfinde. Ich wünsche mir, dass die Leute Betroffene in ihrem Schmerz einfach mal anerkennen und mehr Rücksicht nehmen. Ich höre diese Frage seit 27 Jahren bei jeder denkbaren Situation, das ist zu viel. Ich will diese Frage einfach nicht mehr im Smalltalk hören.

In deinem Artikel „Keine Antwort schuldig“ beharrst du auf deiner Meinung, dass du den Woher-kommst-du Fragenden keine Antwort schuldig bist und dich die Besessenheit der Deutschen, jedes Detail wissen zu wollen, nervt. Worin genau liegt die Begründung?

Vanessa: Mir ist wichtig, in dem Kontext gewisse koloniale Kontinuitäten zu betonen. In vielen Kulturen hat Fragen mit Macht zu tun. Eine Person mit Macht darf eine Frage stellen und eine Person mit weniger Macht hat diese Frage zu beantworten. Das ist eine globale, historisch gewachsene Dynamik, die sich im ganz Kleinen in der Woher-Kommst-Du-Frage wiederspiegelt. Es ist ja nicht so, als ob wir, die sichtbare Minderheit, auf die anderen zugehen würden und die Frage stellen würden und zwanzig Mal nachfragen, obwohl sie keine Lust haben. Indem ich eine Antwort verweigere, durchbreche ich diese Machtasymmetrie. Viele reagieren darauf sehr emotional. Sie sind gekränkt, dass ich mich nicht unterwerfe. Dass ich ihre als Smalltalk-Frage getarnte Stammbaumkontrolle ablehne. Dass ich mich im Grunde auf Augenhöhe begeben habe. Die Reaktion zeigt für mich, dass die Frage eben nicht beiläufig und unschuldig ist, sondern sehr viel mit Macht zu tun hat.

Was würdest du dir wünschen, damit Integration mehr gelingt? 

Vanessa: Als allererstes würde ich mir wünschen, dass die Diskussionskultur ein bisschen empathischer und rücksichtsvoller wird. Dass diejenigen, die Diskriminierung erleben, angstfrei über ihren Schmerz sprechen können und in diesem Schmerz anerkennt werden. Ganz grundsätzlich wünsche ich mir, dass das Thema Rassismus mehr in den Mainstream kommt. Wir haben dieses Wissen und trotzdem findet es nicht Eingang in Lehrpläne: Kitas, Schulen, Universitäten, Arbeitsplätze. Ich wünsche mir, dass man da gezielt Anti-Rassismus-Trainings macht und strukturell was verändert. 

Das Interview führte Petra Görner.

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