• Über mich
    • Impressum
  • Leben
  • Kolumne
  • Poesie
  • Interviews
  • Bücherliebe
  • Kontakt
    • Facebook
    • Instagram
    • LinkedIn

Mindsetpassion

Kultur – eine facettenreiche Verständniswelt

10. August 2019

Ahmed, vielen Dank für deine Bereitschaft mit mir ein Interview zu führen.

1.Inwiefern verstehst du Kultur?

Unter Kultur verstehe ich nicht so viel, da ich es in meinem Heimatland anders erlebt habe. Es gibt Kulturen, die gut sind. Wieder auch andere Kulturen, die nicht so gut sind. Ich habe versucht mich immer an das zu halten, was gut ist. Ich mache mein eigenes Ding und lass mich nicht von Menschen beeinflussen.

2.Also das Gute in allen Dingen ist für dich Kultur. Du kommst ursprünglich aus Somalia. Wie empfindest du die Kultur dort?

In Somalia spricht man nicht oft darüber. Aber es gibt auch gute Kultur dort. Wir hatten zum Beispiel die letzten 30 Jahre keine Regierung, doch die Menschen in Somalia haben aufgrund ihrer Kultur dennoch weitergelebt. Die Kultur ist cool in Somalia: das Essen, die Musik und die traditionellen Tänze.

3. Dies bedeutet eine nicht, aber auch schöne Erfahrung mit deinem Ursprungsland. Aufgrund der Umstände bist du geflüchtet, nach Deutschland. Wie waren dort die Umstände der Flucht?

Es war eine sehr schwierige Zeit. Ich habe mich Ende September 2014 entschieden zu flüchten, weil es keine Zukunft in Somalia für mich gab. Ich habe gesehen, dass die Studenten immer noch auf der Straße waren. Es ging immer nur um Clans. Mit 16 Jahren bin ich dann weg. Die Reise war sehr lang und anstrengend. Ich bin von Somalia nach Italien gereist. Unterwegs hatte ich viele Schwierigkeiten, die ich akzeptieren musste.

Ich war in der Wüste, auf dem Luftboot und dem Schiff. Angekommen in Hamburg habe ich in Flüchtlingsunterkünften gewohnt.

4. Und nun bist die hier in Hamburg. Wie gefällt dir Hamburg, fühlst du dich hier integriert?

Hamburg gefällt mir sehr gut, es ist eine sehr schöne Stadt. Ich habe hier viel gelernt, vor allem die Möglichkeit meine Zukunft hier in Hamburg aufbauen zu können. Ich mache nämlich jetzt meine Ausbildung als Mediengestalter in Bild und Ton. Man trifft auf gute und schlechte Menschen, aber ich habe nur nette Menschen bis jetzt getroffen.

5. Was bedeutet Heimat für dich?

Heimat ist der Ort, in dem ich mich gut fühle. Heimat ist ein Ort, in dem ich Friede und Freiheit habe. Ich habe mir selbst eine Aufgabe gegeben, nämlich, dass ich meiner Kultur helfe. Ich bin nach Europa gekommen, weil ich viele Erfahrungen gemacht habe. Man kümmert sich hier um das Studieren und in Somalia macht man sich sorgen darüber welche Nahrung man zu sich nimmt. Ich fühle mich hier super, kenne alle Ecken. Ich liebe Hamburg, aber ich möchte irgendwann zurück nach Somalia.

6.Hast du Rassismus erlebt?

Ja, das habe ich erlebt aber nicht so oft. Ausländer werden nicht gut behandelt. Man merkt das sofort, wenn man nicht die Sprache gut kann. Da gab es zum Beispiel ein Fall: Ein Mann hat in der Bahn mich und meine Freunde beleidigt. Doch eins fand ich sehr gut: Die anderen Menschen in der Bahn haben sich dagegen geäußert. Es gab auch andere rassistische Erlebnisse. Aber wie gesagt, es gibt überall schlechte Menschen. Deshalb mache ich keinen großen Stress daraus.

7. Das heißt, dass Sprache Kultur formt. Aus unserem Vorgespräch weiß ich, dass du rappst. Aber nicht auf deutsch, sondern auf Somali. Wieso?

Ich rappe auf Somali, weil ich möchte, dass die Menschen aus Somalia das hören. Besonders Jugendliche aus Somalia sollen sie selbst sein, nicht irgendetwas anders. Der Inhalt meiner Texte hat viel mit Motivation zu tun, dass Menschen sie selbst bleiben. Mein Ziel mit dem rappen ist es die Politik unter anderem anzusprechen. Ich möchte etwas ändern: Entweder sterben oder etwas ändern. Ich möchte, dass die Kinder, die heranwachsen eine bessere Chance bekommen.

8. Auf Somali rappen, und hier in Deutschland die Zukunft aufbauen – das hört sich nach einem Zusammenspiel von zwei Kulturen an. Wie lebst du noch deine somalische Kultur in Hamburg neben dem Rappen?

Es gibt neue somalische Vereine. Es gibt auch eine Gruppe, die somalische traditionelle Tänze macht. Dort habe ich Jugendliche aus Somalia getroffen. Ich möchte ihnen helfen Auftritte zu bekommen. Die somalische Musik mag ich sehr. Es gibt niemanden auf der Welt, die so tanzen wie in unserer Kultur.

9.Was wünscht du dir für die Zukunft? Wo möchtest du in 10 Jahren sein?

Ich möchte erst Mal meine Ausbildung fertig machen. Irgendwann will ich zurück nach Somalia und dort etwas ändern. Ich habe mir als Aufgabe vorgenommen, die Menschen aus Somalia vor Ort zu helfen. Ich möchte das, was ich kann einsetzen.

Filed in: Interviews • by Petra • Leave a Comment

Zwischen Macht und Heimat: das Herkunftsspiel im Diskurs

6. August 2019

Integration, Identität und die Frage nach der wahren Heimat: Seit Jahrzehnten sind diese Themen im Diskurs unserer Gesellschaft. Diversität wird immer größer und so auch die Debatten rund um das Thema. Am 23. November 2018 kochte dieses Thema wieder auf. Dieter Bohlen hat ein kleines Mädchen mehrmals gefragt, woher sie komme. Mit diesem Gespräch hat der Juror für großen Wirbel gesorgt. Welche Gefühle kamen bei Ihnen hoch, als Sie davon hörten?

Vanessa:Ich war irritiert, dass wir die Debatte schon wieder führen. Für mich wurde zu dem Thema in den letzten Jahrzehnten schon alles gesagt. Entsprechend wenig Lust hatte ich, mich überhaupt einzumischen. Erst nachdem sich viele meiner Kollegen sehr emotional mit der Frage beschäftigt haben und mit dieser Frage an mich herangetreten sind, habe ich gemerkt: Da ist doch noch was, vielleicht sollte ich einige Dinge klarstellen.

Einen deutschen Vornamen, die eigene Herkunft verschweigen und deutschen Kindern Nachhilfe geben im Fach Deutsch: In deinem Artikel „Meine Schrottcontainerkindheit“ berichtest du über deinen Weg zur Assimilation. Wie zum Beispiel, dass du dich jahrelang beweisen musstest und Deutsch sein wolltest, warum? 

Vanessa:Was ich mir als Kind früher gewünscht habe, ist normal zu sein und dazuzugehören – wie alle anderen Kinder. Gleich viel Spaß und gleich viele Möglichkeiten haben. Ich kannte Wörter wie Rassismus und Diskriminierung noch nicht, habe aber verstanden, dass es nur einen Weg zum Ziel gab, und der war: deutsch, blond und weiß sein. Ich hörte ständig komische Fragen und Vorurteile und wollte beweisen, dass ich alles, was die Weißen können, genauso kann oder sogar besser. Die Strategie hat für mich persönlich funktioniert, andere sind damit gescheitert. Für die Zukunft wünsche ich mir deswegen, dass Kinder mit egal welcher Herkunft selbstverständlich dazugehören können und gleich viele Chancen bekommen. Anerkennung sollte an das Menschsein geknüpft sein, nicht an die Hautfarbe oder die Leistung.

Vanessa Vu, Redakteurin Zeit Online

Zurück zum #vonhier. Kritiker sagen, dass die Woher-Kommst-Du-Frage nicht rassistisch sei, sondern eher reine Neugier, die in ethnisch und kulturell diversen Gesellschaft normal sei. Wie stehen Sie dazu?

Vanessa: Mir ist es egal, wie Leute die Frage meinen und ich habe auch kein Problem mit der Frage an sich. Was ich sage, ist: Ich habe verknüpft mit dieser Frage sehr schlechte Erfahrungen gemacht, weswegen ich diese Frage als eine sehr persönliche empfinde. Ich wünsche mir, dass die Leute Betroffene in ihrem Schmerz einfach mal anerkennen und mehr Rücksicht nehmen. Ich höre diese Frage seit 27 Jahren bei jeder denkbaren Situation, das ist zu viel. Ich will diese Frage einfach nicht mehr im Smalltalk hören.

In deinem Artikel „Keine Antwort schuldig“ beharrst du auf deiner Meinung, dass du den Woher-kommst-du Fragenden keine Antwort schuldig bist und dich die Besessenheit der Deutschen, jedes Detail wissen zu wollen, nervt. Worin genau liegt die Begründung?

Vanessa: Mir ist wichtig, in dem Kontext gewisse koloniale Kontinuitäten zu betonen. In vielen Kulturen hat Fragen mit Macht zu tun. Eine Person mit Macht darf eine Frage stellen und eine Person mit weniger Macht hat diese Frage zu beantworten. Das ist eine globale, historisch gewachsene Dynamik, die sich im ganz Kleinen in der Woher-Kommst-Du-Frage wiederspiegelt. Es ist ja nicht so, als ob wir, die sichtbare Minderheit, auf die anderen zugehen würden und die Frage stellen würden und zwanzig Mal nachfragen, obwohl sie keine Lust haben. Indem ich eine Antwort verweigere, durchbreche ich diese Machtasymmetrie. Viele reagieren darauf sehr emotional. Sie sind gekränkt, dass ich mich nicht unterwerfe. Dass ich ihre als Smalltalk-Frage getarnte Stammbaumkontrolle ablehne. Dass ich mich im Grunde auf Augenhöhe begeben habe. Die Reaktion zeigt für mich, dass die Frage eben nicht beiläufig und unschuldig ist, sondern sehr viel mit Macht zu tun hat.

Was würdest du dir wünschen, damit Integration mehr gelingt? 

Vanessa: Als allererstes würde ich mir wünschen, dass die Diskussionskultur ein bisschen empathischer und rücksichtsvoller wird. Dass diejenigen, die Diskriminierung erleben, angstfrei über ihren Schmerz sprechen können und in diesem Schmerz anerkennt werden. Ganz grundsätzlich wünsche ich mir, dass das Thema Rassismus mehr in den Mainstream kommt. Wir haben dieses Wissen und trotzdem findet es nicht Eingang in Lehrpläne: Kitas, Schulen, Universitäten, Arbeitsplätze. Ich wünsche mir, dass man da gezielt Anti-Rassismus-Trainings macht und strukturell was verändert. 

Das Interview führte Petra Görner.

Filed in: Interviews • by Petra • Leave a Comment

Mentale Gesundheit in der Blackcommunity- ein Tabuthema?

14. Juli 2019

Ausgeschlossen, allein und nicht eines Blickes würdig – Stigmatisierung gegenüber Menschen mit psychischen Störungen ist Alltag. Nicht nur in Deutschland, auch in einigen Ländern in Afrika ist die Stigmatisierung ein wichtiger Stichpunkt. Mentale Krankheiten werden nicht als wichtig genug war genommen und auch viele Ressourcen fehlen. Wieso wird das Thema Mentale Gesundheit in der Black Community unter den Teppich gekehrt? Ich spreche mit Imoan Kinshasa, Kolumnistin im Online Magazine VICE, über die Thematik.

Imoan Kinshasa, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast mit mir ein Interview zu führen.

Read more

Filed in: Interviews • by Petra • Leave a Comment

„Man gönnt sich die Butter auf dem Brot gegenseitig nicht!“

14. Juni 2019

Der ewige Kampf um die Gleichberechtigung – ein Interview mit Johanna Prinzessin von Sachsen-Coburg

Von Petra Görner

Die Dominanz von Männern bei wichtigen Aufsichtsratsposten sorgt für einen sehr kleinen Fortschritt des Aufstiegs von Frauen in die Topetage deutscher Konzerne. Inzwischen sind rund 30% Prozent der Aufsichtsratsmitglieder weiblich, doch an der Ernennung von Vorständen fast nur Männer beteiligt. In den Vorständen der Firmen, die die Aufsichtsratsquote nutzen, saßen im Jahre 2018 nur 8,5 Prozent Frauen. Johanna Prinzessin von Sachsen-Coburg ist TV- Moderatorin und Produzentin. Sie setzt sich seit vielen Jahren in zahlreichen Organisationen für die Gleichberechtigung und Stärkung von Frauen ein. 

Warum ist das Thema Gleichberechtigung im Jahre 2019 noch so wichtig?

Die Zahlen sprechen für sich. Es ist immer noch so, dass Männer althergebrachte Seilschaften nutzen und Frauen in Puncto Karriere ungern an sich vorbeiziehen lassen. Die Ursache für eine fehlende Gleichberechtigung im Beruf liegt aber auch bei den Frauen selbst. Zwar gibt es immer mehr Frauennetzwerke, doch inwiefern unterstützen sich Frauen wirklich gegenseitig? Wenn Frauen beruflich aufsteigen, dann ziehen sie andere oftmals doch nicht mit. Zu groß ist da oftmals der Neidfaktor. Man gönnt sich gegenseitig die Butter auf dem Brot nicht. Ich denke genau da muss man ran, denn das ist bezüglich des Themas Aufstieg von Frauen in der Berufswelt ein elementarer Faktor.

Read more

Filed in: Interviews • by Petra • Leave a Comment

Kreativität auf der Tanzfläche

10. Oktober 2018

1. Vielen Dank, für deine Zeit und deine Bereitschaft mit mir ein Interview zu führen. Du bist professioneller Tänzer. Zu welchem Zeitpunkt wusstest du, dass das Tanzen dein Traum ist?

Ich glaube es gab keinen bestimmten Tag oder Moment, wo ich gedacht habe: „Ok, das ist jetzt mein Traum oder der Leidenschaft gehe ich jetzt so oder so nach.“ Der entscheide Punkt begann bereits in meiner Kindheit: Ich kann mich noch sehr gut an die Zeit erinnern, als ich schon immer als kleines Kind vor dem Fernseher getanzt habe. Besonders, wenn Michael Jackson Videos kamen. Zunächst einmal habe ich jahrelang eher Fußball gespielt. Irgendwann habe ich dann das Tanzen für mich entdeckt und von dort an genau gewusst: da muss ich weiter machen. Ich habe es nie als Arbeit gesehen, es war immer eine Leidenschaft. Und ich glaube über diese Leidenschaft ist auch indirekt ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen.

Read more

Filed in: Interviews • by Petra • 2 Comments

  • 1
  • 2
  • Next Page »

About me

In meinem Blog möchte ich euch mit in meine Gedanken nehmen -Eine Reise, die jeder von uns geht. Denn unsere Gedanken beeinflussen unser Handeln! Ich bin deine Gefährtin auf deiner Reise zu dir Selbst und gewähre dir Einblicke in meine. Lass uns gemeinsam wachsen. Ich lade dich ein den Alltag hinter dir zu lassen und in meinem Blog Ruhe und Inspiration zu finden! In Liebe – Petra

Suche

Kategorien

  • Bücherliebe
  • Interviews
  • Kolumne
  • Leben
  • Poesie
  • Uncategorized

Pinterest

Copyright © 2025 · Theme by Blog Pixie